Martinsumzug in Pastetten am 10. November
Auch in diesem Jahr gibt es einen Martinsumzug in Pastetten; veranstaltet wird dieser vom Kindergottesdienst-Team. Am Samstag, den 10. November findet zunächst eine kurze Andacht um 16:30 in der Pfarrkirche St. Martin in der Ortsmitte von Pastetten statt.
Bei der Andacht wird die Geschichte des Heiligen St. Martin erklärt. Anschließend ist der Laternenumzug, der am Pfarrheim Pastetten gegenüber der Kirche endet. Dort wird es dann ein tolles Martinsfeuer, Kinderpunsch, Martinsgänse, warme Leberkassemmeln und für die Erwachsenen Glühwein geben. Der Martinsumzug ist ein schönes Fest für die Kinder mit einer guten Geschichte im Hintergrund und der Laternenumzug durch Pastetten ist sehr beliebt.
Doch warum bastelt man an St. Martin eigentlich Laternen und was hat es mit den Martinsgänsen auf sich?
St. Martin lebte vor über 1.600 Jahren und war schon früh ein sehr beliebter Heiliger. Am 11. November wurde er wohl bestattet und früher veranstalten die Gläubigen oft Lichterprozessionen bei solchen Anlässen. Das ist eine christliche Erklärung für Laternen, aber es könnte auch noch einen anderen Grund dafür geben: Als die Gesellschaft noch bäuerlich war, war Anfang November die Ernte beendet und der Winter begann. Dann mussten die Bauern ihre Pacht zahlen und diese wurde meist mit Tieren und Lebensmittel beglichen. Die reichen Bauern hatten also viele Nahrungsmittel vorrätig und deswegen gingen Kinder von Haus zu Haus. Sie kamen wegen leckeren Kleinigkeiten und hatten Lichter oder Laternen dabei, um ihren Weg in der Dunkelheit zu finden.
Da kommen die Gänse ins Spiel.
Sie waren zum Martinstag gerade schlachtreif und wurden von den Bauern oft als Pacht bezahlt. Außerdem war es auch Brauch, dass Mägde und Knechte am 11. November ihre Arbeitsstelle wechselten. Zum Dank bekamen sie von ihrem alten Herrn Nahrungsmittel geschenkt – so entstand wahrscheinlich das traditionelle Martinsgans-Essen. Die Legende, dass sich St. Martin im Gänsestall versteckte, weil er nicht Bischof werden wollte und die Gänse ihn verrieten, stimmt also nicht. Nach dem 11. November begann früher die vierzigtägige Fastenzeit vor Weihnachten, bei der Eier, Butter und Milch verboten waren. Um diese Zutaten zu verbrauchen, backte man zum Martinstag viel Gebäck und ließ es sich noch einmal so richtig gut gehen. Daran erinnern auch die gebackenen Martinsgänse aus Teig. In vielen anderen Regionen gibt es den Brauch Weckmänner oder Stutenkerle an die Kinder zu verteilen. Dabei handelt es sich um ein Männchen aus Hefeteig, das eigentlich an den Heiligen Nikolaus erinnert, aber in einigen Gegenden schon ein paar Wochen früher vernascht wird.
Martinsfeuer
Jetzt noch die Frage, warum nach dem Martinsumzug ein Feuer entzündet wird: Dies haben schon die Germanen gemacht; sie verbrannten damit symbolisch den Sommer, damit die Götter den Pflanzen und Tieren genug Kraft geben würden, den harten Winter zu überstehen und im Frühling wieder zu wachsen und zu gedeihen. Man sieht, dass viele Martinsbräuche schon sehr lange (und auch unterschiedlich lange!) in unserem Leben kulturell verankert sind. Nicht immer weiß man, was es eigentlich mit dem Brauch auf sich hat, an dem man gerade teilnimmt. Es lohnt sich doch darüber mal nachzudenken! PS: Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass am 11.11. um 11.11 Uhr natürlich auch offiziell die Faschingszeit beginnt, zu der in einigen Bundesländern Rathäuser von den Närrischen gestürmt werden. Links: Martinsumzug 2016 durch PastettenBastelanleitung LaterneWeckmann Backen