Ankommen in Pastetten

Bei der Suche im Archiv meiner Eltern habe ich folgenden Text gefunden, den mein Vater geschrieben hatte. In dieser kleinen Erzählung kommt ganz gut raus, wie man auch als Fremder in Pastetten aufgenommen wird. Mein Vater hat in 20 Jahren auch seinen Teil dazu getan in Pastetten. Er hat viele Eindrücke mit dem Fotoapparat von Pastetten eingefangen. Daraus ergibt sich heute ein umfangreiches Archiv von Festen in und um Pastetten. Er hat sich hier in dieser Zeit sehr wohl gefühlt. Seine mit der KLB organisierten Maiandachten zogen zur kleinen Lourdeskapelle am Schluss fast 50 Mainandachtler aus dem Ort und der Umgebung an. Im Juni 1993 bin ich mit meinen Möbeln am Freitag nach Christi Himmelfahrt nach Pastetten gekommen. Am Samstag haben wir die Möbel aufgebaut. Mein Sohn Alexander war am Abend so müde und ging deshalb schon bald nach dem Abendessen in sein Bett. Beim Gasthaus Rauch feierten die Wanderfreunde ihr Grillfest. Angelockt von der Musik, ging ich also zum Rauch und setzte mich an einen Tische und trank mein Bier. Der Vorsitzende kam bald darauf zu mir und sprach mich an. Wir unterhielten uns einige Zeit bis dann beim zweiten Glas Bier der Vorsitzende meinte: „Es ist bei uns nicht üblich , dass auch ein Fremder alleine am Tisch sitzt, komm setz Dich an unseren Tisch, damit Du ein paar Leute aus Pastetten kennen lernst!“ Das war der erste Kontakt mit meiner neuen Heimat. Einige Tage später war ich auf ein Bier zum „ Alten Wirt.“ Einige Einheimische saßen am Stammtisch und unterhielten sich. Der Wirt Andreas Winner brachte mein Bier und sagte: “Du wohnst doch beim Kistler?“. Bis zu diesem Tag wusste ich noch nicht, dass der Schlachter der Kistler genannt wurde. Andreas Winner, der „Alt Wirt“ klärte mich auf und sagte dann, wenn Du hier im Ort wohnst, dann gehörst Du an den Stammtisch. So wurde ich vor 20 Jahren einfach von der Dorfgemeinschaft aufgenommen.Geschichte von Reinhard Fox