Bürger wünschen sich weiterhin Badeweiher vor Ort in Pastetten

„Fahr ma in die Kiesi!“, das hat man jahrzehntelang in der Umgebung von Pastetten gehört. Schnell noch vor einem Vereinsfest oder nach der Arbeit zur frischen Abkühlung in den Kiesweiher in Reithofen. Heute hört man nur noch ein Seufzen darüber, dass dies nicht mehr möglich ist. Verboten war es ja schon immer, aber das Kieswerk der Fa. Scherer duldete es und drückte ein Auge zu. Doch nicht alle Badegäste dankten es dem Kieswerkbetreiber; immer wieder wurde Müll auf dem Gelände hinterlassen. Ärgerlich waren auch diverse Sachbeschädigungen und das Parken in Halteverboten. Als schließlich einmal wieder die Scheibe eines Baggers eingeschlagen wurde, war das Maß voll. Jahrzehntelang hatte der Inhaber vieles ertragen und mitgemacht. Doch nun wurde die Kiesi gesperrt und den Badegästen bei Nichteinhaltung mit Anzeigen gedroht: Jetzt traut sich keiner mehr auf das Gelände.

Im Sommer konnten wir kurz mit einem der Scherer-Brüder sprechen. Dieser sagte uns energisch, dass er endlich Ruhe hat und sich nicht mehr ärgern muss; das bleibe auch weiterhin so. Trotzdem gibt es seit kurzem in der Gemeinde Pastetten einen Ausschuss, der nach Lösungen sucht, um den Baschdingern und Bewohnern anliegender Ortschaften eine Bademöglichkeit vor der Haustüre zu ermöglichen. Direkt profitieren würden von dieser Lösung die Orte Pastetten, Karlsdorf, Forstern, Reithofen, Harthofen, Buch am Buchrain und Hohenlinden – aber auch etwas weiter gelegene Orte wie Forstinning. Es gibt nicht viele Möglichkeiten in diesem Gebiet; die derzeit nächsten Bademöglichkeiten gibt es im Wörther Weiher bei Wifling oder dem Kronthaler Weiher in Erding. Beide haben einen Kiosk und eine Wasserwacht vor Ort, aber für einen schnellen Sprung ins kühle Nass ist das manchmal dann doch zu weit.

In den letzten Wochen lagen an mehreren Stellen in der Umgebung Unterschriftenlisten aus, um im Gemeindegebiet Pastetten wieder eine Bademöglichkeit für die Bevölkerung zu schaffen. Bis zur Übergabe dieser Listen an die Gemeinde Pastetten hatten 1318 Bürger unterschrieben und somit ist ein erhöhtes Interesse festzustellen. Die Gemeinde soll nun ein Konzept finden, um die Bürgerwünsche umzusetzen. Der Traum von einem See wie es der Kronthaler Weiher in Erding ist, wird nicht umsetzbar sein. Die Renovierung des Kronthaler Weihers in Erding kostete Aber aussichtslos ist es nicht: Wenn die umliegenden Gemeinden zusammen dieses Projekt in Angriff nehmen, kann es klappen. Neben einem geeigneten Weiher, der genutzt werden darf, sind auch Parkplätze und Mülleimer, die regelmäßig geleert werden, notwendig. Wenn einige Bürger mithelfen, den neuen Weiher zu gestalten und auch für dessen Instandhaltung sorgen, kann hier etwas Tolles entstehen. Hoffentlich heißt es dann in den nächsten Jahren wieder:

„Fahr ma in die Kiesi!“

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Alexander Fox

Alexander Fox schreibt und fotografiert von Anfang an für Baschding.Info . Wenn er nicht für diese Seite schreibt, erstellt er technische Anleitung für eine der größten Open Source HowTo Seiten.

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