Fairtrade Diskussion in Erding

In Erding fand ein Diskussionsabend mit den Landtagsmandaten einiger Parteien zum Thema Fairtrade statt. Eingeladen hatte dazu die Steuerungsgruppe der Fairtrade Stadt Erding zusammen mit der Kreisgruppe des Bund Naturschutz Erding, dem Verein Weltladen Erding e.V. und BAGS e.V. BildungsArbeit Global Sozial. Im Hotel Henry trafen sich dazu folgende Parteien und ihren Landtagskandidaten Teilnehmer auf dem Podium:
- CSU – Ulrike Scharf
- SPD – Getrud Eichinger
- Grüne – Ursula Frank-Mayer
- Freie Wähler – Rainer Mehringer
- ÖDP – Stephan Treffler
- FDP – Christian Korn
- Piraten/Linke – Stefan Lorenz
Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Hermann Bendl, 1. Vorsitzender des Vereins Weltladen Erding e.V. Zunächst was ist mit Fairtrade gemeint ist:
Die Fairtrade-Standards sind das Regelwerk, das Kleinbauernorganisationen, Plantagen und Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette einhalten müssen und Handel(n) verändert. Sie umfassen soziale, ökologische und ökonomische Kriterien, um eine nachhaltige Entwicklung der Produzentenorganisationen in den Entwicklungs- und Schwellenländern zu gewährleisten.
So steht es auf der Webseite von Fairtrade Deutschland zu lesen. Die Kreisstadt Erding ist seit Oktober 2015 Fairtrade-Stadt und wurde im Oktober 2017 auch wieder re-zertifiziert.

Ulrike Scharf steht beim Thema Nachhaltigkeit für eine klare Kennzeichnung von Gen-Futtermittel. In der EU ist dazu noch keine Regelung vorhanden. Für den Verbraucher sollte dies klar und transparent sein. Für sie wird Fairtrade durch die Nachfrage wachsen. Auch die Vergabe bei Ausschreibungen muss anders geregelt werden, nicht nur im Fairtrade-Bereich. Sie erachtet eine neue Regelung, die bei Ausschreibungen nicht nur nach dem billigsten Anbieter geht, als sinnvoll. Die müsste aber auf EU-Ebene verbessert werden. Die FDP sagt ganz klar, Bio muss man sich auch leisten können. Laut Christian Korn bedeutet Nachhaltigkeit auch Innovation durch Forschung. Die Innovationskultur muss erhalten bleiben und es dürfen nicht weitere Hürden durch den Staat für Startups geschaffen werden. Auch Mehringer von den Freien Wählern spricht von einer klaren Kennzeichnungspflicht für Produkte und fordert auf zum Kauf von regionalen Produkten auf. Er fordert ein kostenloses biologisches Essen in Kindergärten, Kitas und Schulen. Zudem sollten auch Behörden regionales Bio-Essen anbieten. Mehringer hält beim Flächenfraß eine gleichmäßige Belastung aller Regionen als sinnvoll.

Stephan Treffler von der ÖDP fragt sich, ob die Ereignisse im Hambacher Forst nachhaltig sind. Zudem sei es im landwirtschaftlichen Sektor nicht mehr sinnvoll, Fläche allein zu subventionieren. Bei Elektrogeräten müssen es weltweit klare Standards geben in Bezug auf Nachhaltigkeit und Reparaturfähigkeit. In Deutschland wandern jedes Jahr 80 kg Lebensmittel pro Person in den Müll. In Frankreich ist das per Gesetz verboten. Die SPD Kandidatin Eichinger sagt, ein wesentliches Ziel des SPD KV Erding ist der Ausstieg aus der Kohle. Außerdem muss bei Elektrogeräten die Nachhaltigkeit und Reparaturfähigkeit gewährleistet sein . Die Grünen kritisieren den hohen Flächenverbrauch und fordert zum Handeln auf; Bayern sei Schlusslicht in dieser Hinsicht in Deutschland und der Verbrauch damit zu hoch. Außerdem fordert Ursula Frank-Mayer die Landesregierung auf, die Klimaschutz Co2-Grenzwerte einzuhalten. Es könne nicht sein, dass Söder Strafzahlungen in Kauf nimmt, die dann vom Bürger über die Steuereinnahmen bezahlt werden. Anstelle von diesen Strafzahlungen könnte man weitaus sinnvollere Dinge tun

Der Bund Naturschutz schloss mit den Worten, dass bei allen Parteien gute Vorschläge und Ideen vorhanden sind. Aber es ist auch an der Zeit diese umzusetzen und konkret etwas zu tun. Jeder Kandidat unterschrieb am Schluss ein Plakat mit den Forderungen des Bund Naturschutzes an die Landtagskandidaten für eine Nachhaltige Welt .